Entwicklung verschiedener nanoskaliger Systeme zur multimodalen Antitumortherapie
Trotz der Fortschritte in der Behandlung von Tumorerkrankungen gibt es noch immer große Probleme mit vielen Chemotherapeutika, einschließlich der vermehrten Multi-Drug-Resistenz bestimmter Tumorarten oder der schwerwiegenden Nebenwirkungen durch die gleichzeitige Abtötung von Stammzellen und anderen proliferierenden Zellen. Auch in der Radiotherapie ist die Zerstörung gesunden Nachbargewebes oft der dosislimitierende Faktor. Bei der Überwindung derartiger Einschränkungen spielt die Verkapselung von Wirkstoffen in Drug Delivery Systemen und die gezielte Ansteuerung des Zielgewebes eine zunehmend bedeutende Rolle. Die multimodale Tumortherapie mit Hilfe nanoskaliger Systeme steht daher im Fokus vieler Forschergruppen.
Ziel meines Promotionsvorhabens ist die weiterführende Entwicklung liposomaler und anorganischer Hohlkugelsysteme für den zielgerichteten Transport von Chemotherapeutika und Radiosensitizern, sowie die photodynamischen Therapie auf Basis photokatalytisch aktiver Nanopartikel. Die Effektivität der Substanzen beruht auf der passiven und aktiven Ansteuerung des Tumorgewebes, basierend auf dem EPR-Effekt und der Integration molekularer tumorspezifischer Transporter. Dadurch zeigen die Therapeutika eine geringe systemische Toxizität, gewinnen jedoch durch Säureinduktion oder nach Belichtung durch Bildung reaktiver Sauerstoffspezies deutlich an zytotoxischem Potential. Auf Basis ihrer Fluoreszenzeigenschaften erlauben die Substanzen eine Visualisierung des Tumors im Mausmodell. Im weiteren Verlauf sollen bildgebende Verfahren zur Lokalisation und Anreicherung (in vivo Imaging, konfokale Fluoreszenzmikroskopie) durchgeführt werden. Parallel dazu werden Bioverfügbarkeit, Toxizität und Anreicherung bzw. Antitumoraktivität in einem in vitro Hautkrebsmodell untersucht.